WAS SIND WIR?
Die AKV Neu-Romania ist eine Sektion des Schweizerischen Studentenvereins (Schw. StV). Der Schw. StV zählt heute rund 7600 Mitglieder, davon 1400 noch Studierende (Aktive) und 6200 Ehemalige (Altherren). Genau wie der Gesamtverein kennt auch die AKV Neu-Romania den Leitgedanken «Virtus – Scientia – Amicitia».
UNSERE DEVISE
Wie jede Studentenverbindung trägt auch die Neu-Romania einen eigenen Wahlspruch: Am 9. November 1938, zwei Tage vor dem Gründungskommers, bestimmte die Verbindung „EINIG UND FREI!“ als ihre Devise. Einigkeit und Freiheit seien die Fundamente unseres Vaterlandes, und die Verbindung selbst sei eben auch eine Schweiz im Kleinen, lautete die Begründung. Jeder solle einig sein mit Gott, dem Nächsten und sich selber.
Der Zirkel, der über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Verbindung Auskunft gibt, geht auf die Zeit der studentischen Orden zurück. Diese verwendeten die Anfangsbuchstaben ihres Wahlspruches als geheimes Erkennungszeichen. Ursprünglich nebeneinander gesetzt, später oft je nach Geschmack miteinander verschlungen, ist diese Buchstabenfolge das Urbild des Zirkels. Anfänglich schrieb man den Zirkel ohne Ausrufezeichen, das erst ab 1818 üblich wurde, um dem „vivat!“ mehr Nachdruck zu verleihen.
Virtus - Die Tugend
Ein Verbindungsstudent wird in Sachen Sozial- und Querschnittskompetenzen stärker gefördert. Er wird Teil einer grossen, traditionsreichen Institution, die er selbst durch seine Ansichten, Meinungen und Handlungen von Anfang an mitbestimmen kann. Während er die verschiedenen Stufen innerhalb einer Verbindung durchläuft, kommt er mit einer Vielzahl von verschiedenen Aufgabenbereichen in Kontakt, in denen er seine Talente optimal einbringen und weiterentwickeln kann.
Scientia - Die Wissenschaft
Die Zeit an der Universität ist nicht selten von Stress und Hektik geprägt. Die Verbindung bildet hier in jeder Hinsicht eine hilfreiche Stütze. Die Vorbereitung von Examen wird durch die Hilfe von älteren Semestern oder das Bilden von Lerngruppen deutlich erleichtert. Auch das Zurechtfinden im Dschungel der Verwaltungsorgane und Richtlinien einer Universität gestaltet sich wesentlich einfacher durch das bereits vorhandene Wissen innerhalb einer Verbindung.
Amicitia - Die Freundschaft
Freundschaftsbande unter Verbindungsstudenten halten weit über das eigentliche Studium hinaus. Selbst längst berufstätige Couleuriker bleiben als Mitglieder der neuromania.ch ein fester Bestandteil des gesamten Gefüges einer Studentenverbindung. Geknüpft werden diese Freundschaften im gemeinsamen Studium, dem gemeinsamen Verbindungsleben sowie einer Vielzahl von gemeinsamen Freizeitbeschäftigungen. Dazu gehören nebst dem ordentlichen Stammbetrieb auch Dinge wie beispielsweise die Durchführung von Sporttrainings oder der Besuch von kulturellen Anlässen.
Verbindungsstudenten tragen als Bekenntnis zur Korporation Farben. Sie bestehen in der Regel aus einem Band und einer Mütze. Im 18. Jahrhundert war es Mode, die Taschenuhr an einem von der rechten Schulter nach der linken Hüfte laufenden Band zu tragen, welches die Farben der Verbindung zeigte. Aus dieser Mode ist das Couleurband entstanden. Es wurde danach im 19. Jahrhundert das allgemein übliche typische Kennzeichen des korporierten Studenten. Seit der Gründung der AKV Neu-Romania im Jahre 1938 tragen ihre Mitglieder das rot-weiss-grüne Band – Fuchsen das rot-weisse Band.
Die Mütze entstand etwa zur gleichen Zeit wie das Band, wobei der Vielfalt der Mützenformen keine Grenzen gesetzt waren. Die Farbe wurde meistens durch die Hauptfarbe der Verbindungsfarben bestimmt. Eine dieser Formen ist der Stürmer, welcher von der Neu-Romania anstelle der Schirmmütze als gewöhnliche Kopfbedeckung verwendet wird. Bereits bei der Gründung der Neu-Romania wurde ausdrücklich auf das Tragen der gewöhnlichen Schirmmütze verzichtet. Entstanden als polnischer Reitershut wurde der Stürmer auch Stechmütze oder despektierlich „Töff-Lampe“ genannt.
UNSERE COULEURSTROPHE
Am 18. November 1938 beschloss der damalige BC, die von Leo Schöbi v/o Stich und Alfons Aeby gedichtete Couleurstrophe „provisorisch, in Ermangelung einer besseren“ zu genehmigen. Die Melodie der Couleurstrophe stammt vom Lied „Reicht mir das alte Burschenband…“. Die Couleurstrophe ist ein wichtiger Bestandteil der Identität einer Verbindung. Jede Verbindung besitzt eine eigene Couleurstrophe. Sie wird bei der AKV Neu-Romania vorwiegend bei Anlässen mit anderen Verbindungen gesungen. Die Fuchsen kennen zusätzlich eine eigene Fuchsenstrophe.
Couleurstrophe: Wo Deutsch und Welsch die Hand sich reicht am Strand der alten Saane Da stehen wir mit frohem Mut zur Neu-Romanen Fahne Und freudig ziehn› wir in den Kampf Für Gott und unser Vaterland Wir stehen EINIG fest und FREI in Kampf und Not zusammen, wir stehen EINIG fest und FREI in Kampf und Not zusammen.
Fuchsenstrophe: Es rollt und siedet heiss das Blut im Stall der Neu-Romanen Als König fühlt sich jeder Fuchs zum Stolz Trost der Ahnen Wie Löwen, Gott, der Heimat treu gerissen, mutig EINIG, FREI Der Göttin wie dem Bacchus gleich bezahlen wir die Steuern der Göttin wie dem Bacchus gleich bezhalen wir die Steuern
Der Couleurpfiff der AKV Neu-Romania beruht auf den ersten 3 Takten des Liedes «Heisst ein Haus zum Schweizerdegen». Er dient zur Wiedererkennung eines Neu-Romanen im Alltag.
GESCHICHTSSKIZZE DER AKV NEU-ROMANIA
Der schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbindungsreiche Universitätsstandort Freiburg im Üechtland erfuhr 1938 mit der Spaltung der altehrwürdigen Akademischen Kommentverbindung Alemannia in eine «Alemannia» und eine «Neu-Romania» zweifelsohne eine StVerische Aufwertung. Das nunmehr siebzigjährige stolze Korps der Neu-Romania blüht heute noch immer wie in seinen Anfängen.
Literatur: Wiget Josef, Mit Herz und rotem Stürmer – Die akademische Kommentverbindung Neu-Romania zu Freiburg im Üechtland von 1938–2000, Freiburg 2000.
Genealogische Klärung
Die Genealogie der Neu-Romania ist überraschend. Als Urverbindung steht nämlich die «Romania», welche sich 1895 in die «Sarinia» und die «Alemannia» auftrennte. Beiden Neugründungen war Erfolg beschieden: Die Sarinia entwickelte sich vorwiegend zur Verbindungs-Heimat der Französisch sprechenden Studenten (und Studentinnen); die Alemannia zog – nomen est omen – vorab junge Männer aus deutschsprachigen Gebieten an. Teil des Erfolgs der Alemannia war nicht zuletzt ihre Standhaftigkeit bezüglich der grossen Reformdiskussion zur Zeit des Ersten Weltkrieges.
Als an der Generalversammlung des Schw. StVs in Zug 1916 ein umfassendes Reformprogramm zur Umsetzung anempfohlen wurde, verblieb die Alemannia bei den alten Bräuchen und Sitten, insbesondere was die Handhabung des Komments sowie die äusseren Formen des Verbindungslebens anbelangte. Allerdings gründete eine reformwillige Anzahl Alemannen darauf im Sinne einer «qualitativen», das heisst in unterschiedlichen Auffassungen begründeten Abspaltung die «Fryburgia».
Das Gründungsjahr 1938
Anders als die Gründung der Fryburgia lag die Saat für die Geburtsstunde der Neu-Romania ausschliesslich im damaligen Erfolg der Alemannia. Schon Ende der 1920er-Jahre diskutierte man innerhalb der Alemannia eine mögliche Aufteilung der Verbindung. Sie war bereits zwanzig Jahre nach der Lostrennung der Fryburgia so mitgliederstark geworden, dass sich im täglichen Verbindungsleben (Stammbetrieb, Kommerse, Konvente) Probleme ergaben. Verschärft wurde das Ganze durch die Einführung des zweiten medizinischen Propädeutikums, das noch mehr (Medizin-)Studenten nach Freiburg führte. Die Verbindung wurde in der damaligen Grössenordnung nahezu «unführbar». Vom Frühjahr 1936 an diskutierte man die Trennungsfrage konkret. Es galt einen (nicht unumstrittenen) Grundsatzentscheid über die Teilung der Verbindung sowie über die allfälligen Trennungsmodalitäten zu fällen. Ein spezielles Trennungsstatut legte das Verfahren der Abspaltung exakt fest. Hauptsächlich die Zuteilung der Aktiven zur einen oder zur anderen Verbindung unterlag einem ausgeklügelten Prozedere. Weitere Herausforderungen waren der Name der neu entstehenden Verbindung sowie die Wahl der Studentenmütze. In Anlehnung an die «Urverbindung» Romania aus dem 19. Jahrhundert und aus Sympathie zur bilingualen Stadt Freiburg wählte man den Namen «Neu-Romania». Neue Kopfbedeckung wurde der so genannte «Stürmer» – eine eigenwillige, charakteristische und traditionelle Hutform, welche die Neu-Romanen bis heute mit Stolz tragen.
Am 26. Juli 1938 wurde die Trennung formell vollzogen. Es entstand eine von allem Anfang an prosperierende Verbindung, die sich den Werten des Schw. StVs, den althergebrachten studentischen Formen und einem aktiven Kommentleben voll und ganz verschrieb.
Am 11. November 1938 fand unter grosser Beteiligung von Gästen aus dem Professorenkollegium, des Zentralkomitees, der Alemannia und übriger geladener Verbindungen der Gründungskommers statt. Ein adäquates Stammlokal für die täglichen Zusammenkünfte wurde im «Continental» gefunden. Bereits kurz nach dem Beginn des Wintersemesters 1938/39 – des ersten Neu-Romanen-Semesters – sowie einigen Wochen lebhaftem Stammbetrieb zeigte sich, dass sich die junge Neu-Romania schnell von der Alemannia emanzipierte. Blieb man auch weiterhin freundschaftlich verbunden, so entwickelte sich die neue Verbindung schnell zu einer überaus eigenständigen und selbstbewussten Gemeinschaft von Couleurstudenten. Einer langen Geburt folgte deshalb eine zügige Jugendzeit; schon nach wenigen Semestern stand die Neu-Romania in voller Blüte.
Weltpolitisch belastete Anfangsjahre
Das politische Umfeld der Gründungs- und Anfangsjahre der Neu-Romania war alles andere als einfach. Konnte Ende Mai 1939 noch freudvoll die Weihe der Verbindungsfahne vorgenommen werden, so mussten vier Monate später bereits etliche Neu-Romanen ihren Stürmer mit dem Stahlhelm tauschen. Der Kriegsbeginn dünnte bisweilen auch das Verbindungs- und Stammleben aus; «Aktivdienst» war das Gebot der Stunde. Als betont «schweizerisch-vaterländische» Verbindung stellte sich die Neu-Romania immer wieder gegen «nördliche» Einflüsse in Politik und Gesellschaft. Es waren aber alle totalitären Ideologien – Nationalsozialismus, Faschismus und Kommunismus – den durchwegs demokratisch und föderalistisch gesinnten Verbindungsmitgliedern ein Graus. Gegen profaschistische Professoren der Universität ging man sogar auf die Strasse und verlangte vom Freiburger Staatsrat ihre Absetzung. Alles, was der Heimat, der Schweiz, schaden sollte, wurde angeprangert und bekämpft. Hierin offenbarte sich auch ein erstes Mal der Kern der Verbindungslosung «Einig und Frei!». Ihren Tatbeweis erbrachten viele Neu-Romanen nicht zuletzt im Militärdienst, in welchem sie als Soldaten, Unteroffiziere und oft auch Offiziere ihre Pflicht erfüllten.
Die turbulenten Kriegsjahre zeitigten gleichwohl auch eine gewisse Stagnation in der Entwicklung der Verbindung. Die militärdienstlich bedingten Abwesenheiten ihrer Mitglieder beeinträchtigten die Kontinuität. Und trotzdem hat die Verbindung die schwierigen Jahre bis 1945 recht gut überstanden. Das volle Stammbuch mag hierfür als Beleg dienen. Noch im letzten Kriegsjahr blühte das Verbindungsleben wieder voll auf. Dass man sich in den vergangenen Jahren mit Händen und Füssen massiv gegen einen reduzierten Betrieb gewehrt hatte, zahlte sich nun aus
Einig und Frei ins achte Jahrzehnt
Nach zehn (1948), fünfundzwanzig (1963) und fünfzig Jahren (1988) feierten die Neu-Romanen jeweils fulminant ihre Verbindungsjubiläen. Diese waren äusseres Zeichen des Erfolgs, der Beständigkeit und der Lebhaftigkeit der Neu-Romania. Stets war die Verbindung in den letzten Jahrzehnten in bester Verfassung, auch wenn sie – das liegt in der Natur der Sache – von den gesellschaftlichen Strömungen nie gänzlich unberührt blieb. Selbst der vermeintliche «studentische Aufbruch» linker Agitatoren von 1968 und der Folgejahre, der die katholische Universität Freiburg im Üechtland weit weniger erfasste als andere schweizerische und europäische Universitäten, hinterliess – wenn überhaupt – marginale Spuren. Doch Konstanten wie unbedingte Statutentreue, tägliche Stammpflicht, konsequent angewandter Komment, hierarchische Organisation, Einhaltung der formellen Leitplanken und eine geistige Basis, die sich eng an die christlichen Grundwerte und an die demokratische Bürgerpflicht anlehnte, waren und sind das Lebenselixier der Verbindung. Die jährlichen Höhepunkte der Verbindung wie der «Wildfrass» im November, die Couleurbälle, Junifahrten oder das alle drei Jahre stattfindende Verbindungswochenende im trientinischen Pergine schweissen die Mitglieder aller Generationen, akademischer Hintergründe und Landesteile zusammen.
Officium delectat...
Der Fokus des couleurstudentischen Lebens konzentriert sich jedoch nicht nur auf die eigene Verbindung. Seit allem Anfang an stellt die Neu-Romania kompetente Persönlichkeiten auch für den Gesamtverein, den Schweizerischen Studentenverein, zur Verfügung. Dutzende von Neu-Romanen präsidierten den Zentralverein oder engagierten sich im Zentralkomitee. Die Übernahme von Verantwortung war seit jeher ein obiter dictum für den Neu-Romanen. Entsprechend den geistigen Grundlagen der Verbindung und des Charakters der Neu-Romania gilt Gleiches für die res publica. Weit über fünfundzwanzig Neu-Romanen wurden im Verlaufe ihrer zivilen Karrieren zu National-, Stände-, Regierungsräten oder Bundesrichtern gewählt oder bekleideten hohe Offiziersränge in der Schweizer Armee.
Ein besonderes Augenmerk richtet die Verbindung stets auf den so genannten «Block», die Vereinigung von sieben akademischen Kommentverbindungen, welche die strukturaufweichende Reform von 1916 nicht vollzogen haben. Der Block bildet somit gleichsam das spriessende und immergrüne Beet auf dem Acker des Schw. StVs, auf welchem die Neu-Romania zweifelsohne die schönste und fruchtbarste aller Blumen ist. (Kaspar Michel v/o Miliz)
Historische Aspekte zum Couleurstudententum
EIN GROBER ÜBERBLICK
Studentisches Gemeinschaftsleben spielte sich an mittelalterlichen Universitäten in «Nationen» und «Bursen» ab. Die Vorläufer der deutschen Studentenverbindungen sind seit dem 17. Jahrhundert die alten Landsmannschaften, aus denen sich die Corps entwickelten. Im 18. Jahrhundert wurden nach dem Vorbild der Freimaurerei auch studentische Orden gegründet. Die Befreiungskriege gegen Napoleon gaben den Anstoss zur Entstehung der deutschen Burschenschaften. Viele der heute noch gepflegten couleurstudentischen Sitten und Gebräuche haben ihre Ursprünge in all diesen verschiedenen Vereinigungen.
QUELLEN
- Peter Krause, «O alte Burschenherrlichkeit» – Die Studenten und ihr Brauchtum, 4., verbesserte Auflage, Graz/Wien/Köln 1983.
- Urs Altermatt, [et al.], «Den Riesenkampf mit dieser Zeit zu wagen…». Schweizerischer Studentenverein 1841-1991, Luzern 1993.
- Theo Gantner, [et al.], Couleurstudenten in der Schweiz – Schweizerisches Museum für Volkskunde Basel, Ausstellung 1979/80, Basel 1979.
- Vaterland Freundschaft Fortschritt – Festschrift zum 150-Jahr-Jubiläum der Schweizerischen Studentenverbindung Helvetia 1832?1992, Bern 1982.
- Joseph Jung, Alfred Escher 1819-1882. Aufstieg, Macht, Tragik, Zürich 2007.
Nationen und Fakultäten
Frühe Formen studentischer Zusammenschlüsse reichen bis ins Mittelalter zurück. Gerade grosse Zentren wie etwa Bologna oder Paris zogen eine zahlreiche Studentenschaft an, die von geographisch heterogener und zum Teil weit entfernter Herkunft war. Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts entstanden an den ersten Universitäten sogenannte «nationes». In diesen Nationen wurden die Studenten (in Paris auch die Magister) nach landsmannschaftlichen Gesichtspunkten ihrer Herkunft gegliedert. Sie verfolgten den Zweck, der Entwurzelung und Isolation der Studenten entgegenzuwirken und ermöglichten gemeinsame Interessenvertretungen gegenüber der oftmals feindseligen Bevölkerung der Universitätsorte. Die Nationen bestimmten das Universitätsleben weithin. In Paris beispielsweise wurde der Rektor der Universität turnusgemäss aus einer der vier Nationen gewählt.
Mittelalterliche Nationen dürfen nicht mit dem heutigen, modernen Nationenbegriff gleichgesetzt werden; vielmehr handelte es sich um eine recht grobe geographische Orientierung anhand der Himmelsrichtungen. So vereinigte an der Universität Paris etwa die «Englische Nation» Studenten aus England, Schottland, Deutschland, Ungarn sowie aus skandinavischen Ländern; die «Französische Nation» Studenten aus Frankreich wie auch aus allen Mittelmeerländern. Die ältesten «nationes» (ca. 1180/1200) finden sich an der Universität von Bologna. Die «Universitas Citramontanorum» (diesseits der Berge = Italiener) umfasste die Nationen der Toskaner, Lombarden und Römer (wozu auch Süditaliener und Sizilianer gezählt wurden), in der «Universitas Ultramontanorum» fanden sich Studenten aus Ländern, die «jenseits» der Alpen liegen. Im 13. Jahrhundert fand eine weitere Unterteilung dieser «nationes» in «subnationes» statt; die Ultramontanen brachten es 1265 auf dreizehn Unternationen, darunter Frankreich, Spanien, England, Ungarn, Polen und Deutschland. An der Universität Paris wurden allmählich die Nationen von den Fakultäten verdrängt. Fakultäten umfassten jene Schulen, in denen der Unterricht nach gleichen, in Statuten festgelegten Lehrprogrammen erteilt wurde und deren Lehrer die Prüfungsgremien bildeten. Am Ende des Mittelalters verloren die Nationen im Zuge der stärkeren Regionalisierung des Zuzugs der Studenten und des Abbaus der universitären Autonomie stark an Einfluss.
Bursen
Die Unterbringung der Studenten war in einer mittelalterlichen Stadt ein grosses Problem. Das Angebot an Wohnmöglichkeiten war gering, so dass Streitereien oder Mietzinswucher häufig vorkamen. Mitte des 13. Jahrhunderts gründete Domherr Robert von Sorbon in Paris ein Kollegium, das sechsunddreissig Theologiestudenten zur Verfügung stand. Die Bewohner dieses Heims (die ihr Baccalaureat innert sieben Jahren zu bestehen hatten) bildeten zusammen eine Wohn-, Ess- und Lerngemeinschaft. Dieses Modell fand sehr schnelle Verbreitung und in Bursen seine weitere Entwicklung. Eine «burse» bestand aus einem heizbaren Unterrichts- und Essraum, um den herum die Schlafräume der Studenten lagen. Die Leitung der Burse hatte ein Magister inne. Für den Aufenthalt und die Verpflegung in der Burse war wöchentlich ein bestimmter Betrag zu entrichten. Das Wort «bursa» bedeutet ursprünglich einen Geldbeutel und bezeichnet ein Haus, das von einer aus einem gemeinsamen Beutel lebenden Gesellschaft bewohnt wird. Der einzelne Bewohner heisst «burssgesell», «bursant» oder «mitbursch». Die Gesamtheit bezeichnete man als die «bursch». Erst im 18. Jahrhundert entwickelte sich für den einzelnen die Bezeichnung «der Bursch» und daraus die neue Sammelbezeichnung «die Burschenschaft».
Eine solche Burse zählte kaum mehr als zwanzig Personen. Das Lärmen, Waffentragen und Mitbringen von Frauen war streng verboten.
Füchse
Neuen Studenten an der Universität wehte im 16./17. Jahrhundert ein rauer Wind entgegen. Den älteren Semestern behagte die Gewalt über die Neuankömmlinge, weshalb sie jene während des ersten Studienjahres nicht als rechte und ebenbürtige Studenten anerkannten und diese auf alle mögliche Art nötigten. Die häufigste Bezeichnung der Erstsemestrigen war «pennal», aber auch die Bezeichnung «fuchs» oder «fux» findet bereits im 17. Jahrhundert seine Verwendung. Unklar ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes; in der Literatur finden sich unterschiedliche Erklärungsversuche. So könnte die Bezeichnung
- vom lateinischen «faex» ? «Bodensatz einer Flüssigkeit» ? herrühren. Bereits in klassischer Zeit wurde diese Bezeichnung für die unterste Bevölkerungsschicht verwendet.
- aus dem Niederdeutschen «voss» für «Narr, grober Kerl» abgeleitet sein.
- aus dem Oberdeutschen «foss», was soviel wie «faul» bedeutet, entstanden sein.
1661 findet sich aber auch schon das lateinische Wort «vulpes» ? der Fuchs. An den Toren der Universitätsstädte lungerten um die Zeit, da die Neulinge anzurücken pflegten, ältere Studenten als «Auftreiber» herum, die sich den meist unerfahrenen Ankömmlingen als freundliche Ratgeber aufdrängten und sich erboten, sie nach einem guten Gasthaus oder auf ihre Bude zu führen. Gelang ihnen das, so waren ihre Opfer anderntags Pennäler ihrer Landsmannschaft.
Landsmannschaften
Landsmannschaften formierten sich ab dem 17. Jahrhundert und wurden auch «neue Nationen» genannt. Ihr Zweck sollte die soziale Fürsorge für Landsleute sein; von diesem Ziel scheinen die Vereinigungen jedoch sehr schnell abgekommen zu sein. Gerade in Landsmannschaften fand der oben geschilderte Pennalismus mit der haarsträubenden Drangsalierung der jungen Studenten sehr früh seinen rohen Höhepunkt. Im Kampf gegen diesen «Pennalismus» wurden die «neuen Nationen» an den meisten Universitäten offiziell verboten. An der Spitze einer solchen Vereinigung stand der «senior», dessen Stellvertreter «consenior» hiess. Wenigstens einmal im Quartal fand ein «convent» statt. Streitigkeiten unter den Landsmannschaften wurden vom «seniorenconvent» geregelt.
Beziehungen über die Studienzeit hinaus wurden zwischen den Mitgliedern nicht aufrechterhalten; die Zugehörigkeit endete mit der Exmatrikulation. Studentisches Brauchtum entwickelte sich in diesen Vereinigungen in der Pflege von Studentensprache und -liedern und der Bildung von Trinksitten. Auch finden sich hier erste Ausgestaltungen eines «komments». Landsmannschaften waren meist der Verfolgung seitens der Behörden ausgesetzt; Ende des 18. Jahrhunderts lösten sich die meisten Landsmannschaften auf.
Studentische Orden
Ebenfalls von den Behörden verfolgt wurden die studentischen Orden, die sich neben den Landsmannschaften entwickelten, allerdings erst im 18. Jahrhundert. Vom Gedankengut eng mit der Freimaurerei verwandt, war ein Orden eine überörtliche Dachorganisation mit zwei oder mehreren Logen unter einem gemeinsamen Ordensmeister und einer Hauptloge. Interessant ist nun, dass ab 1770 vier grössere Ordensbünde hervortreten, die als geheime innere Ringe der Landsmannschaften wirkten, über die sie die Herrschaft auszuüben sich anschickten. Das Neue, wodurch die Orden auf die studentische Gesamtentwicklung bestimmend einwirkten, war ihr Lebensprinzip. Die Orden bildeten einen enggeschlossenen Kreis sorgfältig Ausgewählter und Gleichgesinnter. Zeichen der Mitgliedschaft war ein Ordenskreuz, das an einem ein- oder mehrfarbigen Band um den Hals (und aus Geheimhaltungsgründen oftmals unter der Kleidung) getragen wurde. Wegen des offiziellen Verbots entwickelten die Orden Geheimschriften oder eine eigene Zeitrechnung. Der Zirkel als Zeichen der Verbindung beispielsweise hat hier seinen Ursprung.
Allerdings glitten auch die Orden zunehmend in Äusserlichkeiten ab. Man fühlte sich als akademische Aristokratie, legte auf entsprechendes Auftreten grössten Wert und pflegte ein überspitztes Ehrgefühl, was sich in ständigen Duellen niederschlug. Das erste Verbot der Orden wurde bereits 1748 ausgesprochen, seither wurden sie an vielen Orten zu unterdrücken versucht. Viele der von ihnen entwickelten Formen und Gebräuche fanden Eingang in das spätere Couleurstudententum.
Corps
Waren bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Landsmannschaften und Orden die Träger studentischer Lebensweise, entwickelten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf deren Grundlage zwei neue Formen: die Corps und die Burschenschaften.
Die ersten Corps wurden um 1800 gegründet und waren wesentlich vom klassischen Idealismus geprägt; von den Mitgliedern wurde Bildung und Vervollkommnung in wissenschaftlicher und moralischer Beziehung verlangt. Von den Orden übernahmen sie die Idee des auf Lebenszeit geschlossenen Freundesbundes, von den Landsmannschaften die gemeinsame landsmannschaftliche Herkunft. Der Name Corps kam erst um 1810 auf, bis dahin hiessen diese Verbindungen häufig noch Landsmannschaften. Da die Behörden hierauf jedoch unmütig reagierten, führte man einen unauffälligen Namen ein. Ähnlich wie die alten Landsmannschaften hatten die Corps keine politischen Zielsetzungen und waren in religiöser Hinsicht liberal. Innerhalb der Corps traten bald zwei Richtungen auf: die Lebenscorps und die Waffencorps. Erstere übernahmen den Grundsatz, dass ein Mitglied nur einer Verbindung, und dieser für das ganze Leben, angehören könne. Die Waffencorps hielten sich an den landsmannschaftlichen Grundsatz, der jedem Mitglied bei einem Universitätswechsel den Eintritt in ein neues Corps gestattete.
Zwei neue Bräuche führten die Corps ein, nämlich das Tragen von Band und Mütze. Das mehrfarbige Band war ursprünglich in den landsmannschaftlichen Farben gehalten und wurde sehr bald zum wichtigsten Symbol.
Burschenschaft
Mit der Ausdehnung der Herrschaft Napoleons über weite Teile Europas waren es in Deutschland vorab Philosophen, Dichter, Gelehrte, Publizisten und Studenten, die zum Widerstand und zur Befreiung vom Joch der Fremdherrschaft aufriefen. 1808 kam es zur Gründung eines «Tugendbundes». Nach dessen ? auf Geheiss Napoleons ? erfolgtem Verbot sollte ab 1810 der «Deutsche Bund» den Willen zum Widerstand aufrechterhalten. Diese antinapoleonische Nationalbewegung deutscher Studenten arbeitete einen Statutenentwurf für eine Burschenschaft aus, die sich von den Orden distanzierte, weil diesen patriotische Zwecke sekundär waren, und von den Landsmannschaften, weil sie die Zersplitterung Deutschlands in verschiedene «Völkchen» darstellten. Ihre Burschenschaft hingegen sollte für ein Nationalbürgertum einstehen. Die Freiheitskriege gegen Napoleon verstanden die Protagonisten als Zusammenhang von innerer Reform, innenpolitischem Freiheitsprogramm und Sieg über die Fremdherrschaft. 1815 fand der Gründungsakt der (Ur-)Burschenschaft in Jena statt. Viele dieser Studenten hatten in den Befreiungskriegen in den Reihen des «Lützower Freikorps» gegen Napoleon gekämpft, dessen Farben (schwarz–rot–gold) sie übernahmen. Von Jena ausgehend, breitete sich die Burschenschaft an den meisten süd- und mitteldeutschen Universitäten aus. Über einen allgemeinen nationalen Idealismus hinaus verfolgten die Burschen anfänglich noch wenig konkrete politische Ziele, nur dass sie den «deutschen Studentenstaat» der Burschenschaften als eine Art Vorform des Nationalstaats verstanden. Die erste gemeinsame Kundgebung der Burschenschaften, das Wartburgfest von 1817, stand im Zeichen der Erinnerung an den Beginn der Reformation sowie die Völkerschlacht bei Leipzig als «doppeltes Fest der Wiedergeburt des freien Gedankens und der Befreiung des Vaterlandes».
Das Couleurstudententum hält in der Schweiz Einzug
In der Schweiz entstanden die ersten Schüler- und Studentenvereinigungen in der Restaurationsepoche von 1815 bis 1830. Gewohnheiten nach studentischem Komment deutscher Universitäten waren an den Schulen durch auswärts studierende frühere Mitschüler und durch Bücher und Schriften bekannt geworden. Nach dem Vorbild des Wartburg-Festes der deutschen Burschenschaften von 1817 kontaktierten Studenten des Zürcher Carolinums gleichgesinnte Studierende in den Akademien der reformierten Städte Zürich und Bern und beschlossen, im Sommer 1819 in Zofingen (also in der geographischen Mitte der Strecke Zürich?Bern) ein Studententreffen zu veranstalten. Daraus entstand der Zofingerverein, der sich über die politischen und konfessionellen Grenzen hinweg einem schweizerischen Patriotismus verpflichtet fühlte und sich das Ziel setzte, die gesamte studierende Jugend der Schweiz unter seinen Bannern zu vereinigen – in der Schweiz existierte damals einzig die Universität von Basel. Dem Zofingerverein schlossen sich auch die Studierenden an den Akademien an, grösstenteils Theologen und Juristen. In der Folge bildeten sich auch an Gymnasien Zofingersektionen. Wegen parteipolitischen Meinungsverschiedenheiten spaltete sich 1832 die radikal-freisinnige Helvetia ab; 1847 der freisinnig ausgerichtete Neu-Zofinger-Verein.
1841 wurde der Schweizerische Studentenverein (StV) gegründet, der ursprünglich alle konservativen Studenten (reformierte und katholische) vereinigen sollte. Die religiösen Auseinandersetzungen um die Klosteraufhebung und die Jesuitenfrage führten jedoch in den 1840er-Jahren dazu, dass diesem interkonfessionellen Ansatz die tragfähige Grundlage entzogen wurde. Vor diesem Hintergrund wurde der StV zu einem Sammelbecken katholisch-konservativer Studenten und Altherren. Der StV, der als nichtfarbentragender, politischer Verein gegründet worden war, schaffte 1851 das rot-weiss-grüne Band und 1860 die rote Mütze an. 1877 erklärte er das Farbentragen während des Zentralfestes für obligatorisch. Ab den 1870er-Jahren begannen erste Sektionen des StVs, einen Komment einzuführen. Das Couleurstudententum im engeren Sinn setzte sich im StV erst ab den 1880er-Jahren durch. (Valentin Kessler v/o Aubrig)
BLOCK-GESCHICHTE
BUND AKADEMISCHER KOMMENTVERBINDUNGEN
Die Gründung des Blockes geht auf das Jahr 1919 zurück. Damals taten sich die akademischen Verbindungen Turicia, Rauracia, Burgundia, Alemannia und Kyburger lose zusammen. Diese lose Vereinigung entstand als Gegenbewegung zur Reform. Man stritt mit der Reform unter anderem um Themen wie doppelter BV, Trinkzwang oder das Engagement, das von einer StV-Verbindung verlangt werden müsse. Die Hauptaufgabe des Blockes bestand aber in der Einflussnahme auf CP/CC-Wahlen.
Als man sich im Jahre 1936 heftig um die Wahl eines CP stritt, löste sich der Block stillschweigend auf. Schon bald aber wurden Anstrengungen zu seiner Neugründung unternommen. 1941 konnte der neue Block aus der Taufe gehoben werden. Man gab ihm den Namen „Bund akademischer Kommentverbindungen des StV». Die Bezeichnung „Block» blieb aber die geläufigere. Auch der Hauptzweck, nämlich die Einflussnahme auf die CP/CC-Wahlen, blieb erhalten. Eine bedeutende Neuerung stellte die Einführung des Stimmzwanges dar. Diese Institution gab bis in die heutigen Tage innerhalb und ausserhalb des Blockes zu Diskussionen Anlass. Die Stärke des Blocks liegt aber nicht im formellen Stimmzwang als solchem, sondern in der festen gemeinsamen Überzeugung, die in ihm zum Ausdruck kommt.
Eine Erschütterung erlebte der Block durch den Austritt der AV Turicia (1951). Es ging in diesem Zusammenhang um einen ehemaligen Neu-Romanen, der aus der Turicia ausgetreten war, und in Bern weiterstudierte. Die Burgunder wollten ihn aus statutarischen Gründen nicht aufnehmen, worauf dieser wiederum der Neu-Romania beitrat. Darüber und wegen der Nichtbefolgung eines Blockbeschlusses bereffend einer CP-Kandidatur entzweite man sich, worauf die Turicia austrat.
1961 wurde mit den neuen Statuten das Amt des Bundesobmannes geschaffen. Bisher war der jeweilige Senior der vorsitzenden Verbindung Präsident.
Mit der 68er-Bewegung wurden Hochschulpolitik und politische Bildung zum Aktionsfeld des Blocks und des StV. Die KBP geht z.B. auf eine Idee aus dem Block zurück. Mehr und mehr ging der Block aus der oft geübten Defensive in die Offensive über. Die Stärkung der historischen Stellung und die Aktivierung des StV traten wieder in den Mittelpunkt. Um die Pflege der „amicitia» auszubauen, schuf man 1969 das Blockfest in Willisau, welches alle 5 Jahre stattfand. 1986 trat die Turicia wieder in den Block ein. Aufgrund ihres Austritts wird sie jedoch im Blockalphabet (Gründungsjahre der Mitgliederverbindungen) am Schluss aufgeführt.
Die Aufnahme von Frauen in den StV (1968) ist eine Tatsache, mit der der Block heute leben kann, obgleich eine solch gravierende Veränderung für den traditionsreichen Bund akademischer Kommentverbindungen selbst nie in Frage kam und kommen wird.
WAS WOLLEN WIR?
Der Block setzt sich heute aus den akademischen Verbindungen Rauracia, Burgundia, Alemannia, Kyburger, Bodania, Neu-Romania und Turicia zusammen. In dieser Reihenfolge bestimmen die Mitglieder den Blockvorsitz.
Als Gruppierung des StV dient der Block der Wahrung und Unterstützung der Interessen des StV und dem Schutz althergebrachter Traditionen, Verbindungs- und Kommentauffassungen. In Komment und Farbentragen kommen für den Blockstudenten Freundschaft und Zusammengehörigkeit zum Ausdruck. Freundschaften sind ohne steten Einsatz nicht denkbar. Deshalb kommt dem täglichen Stammbetrieb ein hoher Stellenwert zu. Intensive persönliche Kontakte über den eigenen Stamm hinaus schweissen Generationen von aktiven Blöcklern und Altherren zusammen. Fussballturnier, Bierstafette, Blockfuchsenweekend, G8-Treffen und regelmässige Blocktagungen sind die offiziellen und bekanntesten Veranstaltungen des Blocks.
Die feste gemeinsame Überzeugung verlangt von jedem Blöckler Einsatz im Persönlichen sowie im Kreis des StV und darüber hinaus insbesondere in der studentischen Politik
BLOCKALPHABET UND BLOCKSTROPHEN
AKV RAURACIA
Melodie: So pünktlich zur Sekunde
Rauracia, Dir gehör ich mit Herzen und mit Hand; zu Deiner Fahne schwör ich zum rot-weiss-grünen Band. Pro Patria zu fechten, pro Deo einzustehn! Rauracias stolze Fahne sollst niemals untergehn!
AKV BURGUNDIA
Melodie: Mit meiner Mappe unterm Arm
O Bern du holde Musenstadt mit deinen Türmen allen, wer je in dir studieret hat, wem sollt› es nicht gefallen; und wenn er gar Burgunder war, bei dieser stolzen Burschenschar, dann ist’s um ihn geschehn, dann ist’s um ihn geschehn.
AKV ALEMANNIA
Melodie: Nach Süden nun sich lenken
Wo Freiburgs trutz’ge Feste von Alters Grau bedeckt, die letzten Mauerreste noch stolz gen Himmel reckt, da schwingen wir Alemannen das Banner sonder Scheu – in Kampf und Freude zusammen wir stehen „furchtlos und treu!» Und jauchzend hallen wider die stolzen Burschenlieder von Freundschaft, Freiheit, Vaterland, vom alten rot-weiss-grünen Band.
AKV KYBURGER
Melodie: Wir lugen hinaus in die sonnige Welt
Wir Kyburger schauen gar trutzig ins Land ein fröhliches Volk von Scholaren. Wir tragen das rosa-weiss-grüne Band mit Stolz durch Not und Gefahren. Bei Becherklingen und lustigem Sang wir auch die Minne nicht scheuen. Doch tapfer und treu der Wahlspruch sei. Der Heimat das Leben wir weihn.
AV BODANIA
Melodie: Nach Süden nun sich lenken
Bodaners Lieb erschallet froh in der Gallusstadt, das Burschenband erstrahlet, ruft uns zu Mannestat, es singt von Glauben und Treue, es raunt von Minne so leis, vor’m Feind sich keiner scheue aus unserm Freundeskreis. Den Degen dann gezogen in heissen Kampfeswogen, das Rot-Weiss-Grün es glühet im Sieg, der uns erblühet.
AKV NEU-ROMANIA
Melodie: Reicht mir das alte Burschenband
Wo Deutsch und Welsch die Hand sich reicht, am Strand der alten Saane, da stehen wir mit frohem Mut zu Neu-Romanenfahne. Und freudig ziehn› wir in den Kampf, für Gott und unser Vaterland. Wir stehen einig fest und frei, in Kampf und Not zusammen.
AV TURICIA
Melodie: Wenn wir durch die Strassen ziehn
Orange-weiss-grün, ihr edlen Farben all uns fest umschlingend Band, unsres Bundes hehres Banner flattre stolz am Limmatstrand, in der Freude wie im Leide schwörn als treue Brüder wir unsre Seele Gott befohlen Herz und Hand Turicia dir.